Kosmische Gedanken

Lebenszeit

Um so älter ich werde desto schneller vergeht die Zeit. Das fühlt sich gar nicht gut an. Wieso ist das so, das erkläre ich Dir hier:

Kurz vor dem 18. Geburtstag – wie sehnt man diesen Tag herbei. Und er will und will nicht kommen.

Warum erzählen einem ältere Leute, die Zeit verginge so schnell? Und wie war es in der Kindheit, mit 5 oder 6 Jahren – ein Jahr war schier unendlich lang.

Das hängt wohl mit einem individuell empfundenen Zeitgefühl zusammen. Individuell, das kann verschiedene Aspekte umfassen: einmal natürlich die Situation, in der man sich gerade befindet. Steckt man in einer unangenehmen, vielleicht sogar schmerzhaften Situation, will die Zeit nicht vergehen. Erlebt man gerade etwas sehr Schönes, ist die Zeit verronnen, bevor man sich noch richtig auf die Situation einlassen konnte.

Hier möchte ich auf einen anderen Aspekt zu sprechen kommen: die empfundene Zeit vergeht in Relation zum Lebensalter. Ich bezeichne dies als den Lebensalters-Vektor.

Wenn man 1 Jahr alt ist, ist es bis zum 2. Geburtstag 100% der bisherigen Lebenszeit hin. Ist man 10 Jahre alt, sind es bis zum 11. Lebensjahr immer noch 10% (des bisherigen Lebens).

Und so weiter, wie aus der o.g. Kurve hervorgeht.

Unsere Lebensuhr (relativ = gefühlt) läuft immer schneller.

Ein wenig aus der Mode gekommen ist die logarithmische Darstellung der o.g. Kurve:

Hier sieht man noch krasser, wie langsam zu Beginn eines Lebens die Zeit vergeht, und wie schnell mit zunehmendem Alter, und das schon in sehr jungen Jahren.

Das ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber es mag ein Hinweis sein, wie wir unser Zeitempfinden bis zu einem gewissen Grade etwas erklären können.